Grundlagen: Computer-HiFi optimiert
All das kann dafür sorgen, dass ein
Kabel, auch wenn es dafür da ist, rein
digitale Signale zu befördern, besser
klingt als das andere. Wirklich: Bis
vor Kurzem hätte ich noch abgewun-
ken. Von Klangänderungen durch ver-
schiedene USB-Kabel wollte ich nichts
wissen. Aber man ist ja ein erwachse-
ner Mensch und lässt sich gerne eines
besseren belehren und überzeugen. Am
Ende zählt ja nur eins: der Klang. Und
der legt, ich sage es Ihnen, sogar spürbar
zu. Ich wollte es selbst nicht wahrhaben.
Es sind keine gravierenden tonalen Ver-
besserungen zu vermelden, wohl aber
ein besseres Rhythmusgefühl und ir-
gendwie weniger greller Hochton. Die-
ses Zubehör ist also von mir aus freige-
geben und hat meinen vollen Segen.
Genau an der USB-Verbindung lässt
sich sogar noch weiter kräftig hebeln.
Denn wenn da tatsächlich am Ende nur
ein paar Einsen und Nullen eines schö-
nen digitalen Audiosignals rauskullern
würden, wäre ja alles prima. Leider, Sie
ahnen es, ist dem nicht so. Das lässt sich
ganz einfach verdeutlichen, indem man
sich mal anschaut, was außer den rei-
nen USB-Daten noch über denselben
Bus läuft. Und Achtung: Es ist eben
nicht so, dass alle USB-Buchsen gleich
sind, es sind durchaus Dinge zu er-
kennen, die man sich zunutze machen
kann. Auf einem Mac beispielsweise
kann man mit einem schnellen Blick in
die Systemeinstellungen herausbekom-
men, welche USB-Buchse für Audio-
Zwecke geeignet ist. Dazu klickt man
ganz oben links auf das Apple-Symbol
und wählt „Über diesen Mac .
..“ aus.
In
dem
dann
erschienenden
Fen-
ster kommt man mit einem Klick auf
„Weitere Informationen .
..“ in die Sys-
temeinstellungen. Und jetzt sucht man
sich links in der Hardwareliste einfach
den USB-Bus aus und schaut mal nach,
womit die Buchsen belegt sind. Da fällt
beispielsweise auf, dass ein Bus weitaus
mehr belastet ist als der andere. Über
Ersteren läuft nämlich beispielsweise
noch das Trackpad. Das hat natürlich
einen eigenen Takt und belastet den
kompletten USB-Bus. Außerdem gibt
es da noch andere Dinge wie den Blu-
etooth-Adapter und die Tastatur. Alles
Dinge, die man für Audiozwecke nicht
in der Abspielkette haben will. Der
zweite USB-Port hingegen ist weit-
aus weniger belastet. Dort findet man
zwar noch den Infrarotempfänger, aber
das war es dann auch schon. Sie ahnen
es: Musik, die man über diese USB-
Buchse abspielt, klingt besser als die,
die über den hochbelasteten Port läuft.
Ist so.
Stecken Sie also Ihren USB-DAC ein,
schauen Sie nach, auf welchem der bei-
den Busse Sie gelandet sind und stecken
Sie gegebenfalls um. Das bringt eben tat-
sächlich ein nicht zu verachtendes Maß
an Ruhe und Geschmeidigkeit ins Klang-
bild. Darauf muss man erst mal kommen,
da können wir uns alle bei Steve Silber-
mann für diese Informationen bedanken.
Und noch etwas sollten Sie versuchen:
Klemmen Sie doch einfach mal einen ak-
tiven USB-Hub zwischen abspielenden
Computer und D/A-Wandler. Achten
Sie darauf, dass dieser Hub galvanisch ge-
trennte Eingänge hat. Damit können Sie
für eine ganz schmale Mark eine Menge
rausholen.
Unterschiedlicher Klang an
verschiedenen USB-Ports:
Probieren Sie das mal, es hat
einen nennswerten Effekt
Der nächste Tipp gilt voll und ganz
den Festplatten. So eine Standardfest-
platte besteht natürlich auch aus be-
weglichen Teilen und die unterliegen
immer Mikrofonieeffekten. Man tut
wirklich gut daran, die Festplatten so
zu beruhigen, dass die Vibrationen ge-
dämpft werden. Genau dafür habe ich
einen Tipp: Natürlich rein zufällig bie-
tet Audioquest sogenannte Q-Feets an.
Das sind Absorberfüße aus einer PVC/
Gel-Mischung, und die müssen unter
den abspielenden Rechner oder die ex-
terne Festplatte gelegt werden. Auch
wenn Sie mich auslachen möchten:
Probieren Sie die Dinger mal aus, das
funktioniert. Die letzte Rauigkeit und
Unruhe im Klang verschwinden, alles
wirkt samtiger, hochwertiger.
Vernünftige USB-Kabel, die auch für Audio-
zwecke geeignet sind, gibt
es beispielsweise von Aqvox (oben)
oder Audioquest (rechts)
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